Vor 15 Jahren habe ich begonnen, mich mit dem Mechanismus von Antikythera auseinanderzusetzen, und seither haben mich die 1901 auf dem Meeresgrund gefundenen Überreste des 2100 Jahre alten analogen Astronomiecomputers nicht mehr losgelassen. Ich las wissenschaftliche Papers, ich besuchte den Technikhistoriker Ludwig Oechslin im Internationalen Uhrenmuseum in La-Chaux-de-Fonds, ich flog nach London und trank Tee mit dem Mathematiker Tony Freeth, ich schrieb Zeitungs- und Blogartikel, und letztes Jahr programmierte ich meine eigene Simulation.
Um den kongenialen Apparat noch besser zu verstehen – und um den Astronomen und Mechanikern aus dem antiken Griechenland die Ehre zu erweisen –, habe ich nun eine zweite Replika geschaffen, diesmal aber in virtueller Bronze und in 3D. Auf dass alle, die sich über diesen für die Wissenschaftsgeschichte epochalen Fund informieren wollen, sozusagen ihr persönliches Studienexemplar zur Verfügung haben. Open Science, Open Tech und Open Source machen's möglich.
Der Mechanismus von Antikythera, detailgetreuer Getriebenachbau in Virtual Reality.