Wetter

Beim Stehlunch oder auf der Party ist Smalltalk angesagt – bloss, worüber sprechen? Im Zweifelsfall übers Wetter: Regen oder Schnee, Hitze oder Kälte. Vom Wetter ist immer gut reden. Mein neuer Beitrag auf Radio SRF 2 Kultur.

 

Ein kleiner Schritt

2001 las ich eine Kurzmeldung in der Neuen Zürcher Zeitung über einen Wettbewerb der ganz besonderen Art: Der amerikanische Web-Pionier Stewart Butterfield (Gründer von «Slack», davor von «Flickr»), seine Freundin Caterina Fake und sein Freund Eric Costello riefen auf the5k.org Entwickler aus aller Welt dazu auf, Webseiten zu schreiben – in der Grösse von maximal 5 Kilobyte, Programmcode und Grafiken inklusive. Das war, als wollte man einen Wagen in einer Garage von der Grösse einer Streichholzschachtel parken.

Mein allererster Gehversuch in HTML und Javascript, the5k Chrono, enthielt schon damals eine Mondphasenanzeige, und seither hat mich der Erdtrabant nicht mehr losgelassen. Mein virtuell mechanischer Mondphasenrechner Meton soll bald real werden – als physisches Plexiglasmodell in der Grösse von 20×20 Zentimetern, auf der Basis der babylonisch-altgriechischen Astronomie und mit einer Genauigkeit von nur einem Tag Abweichung in 60.5 Jahren.

Next stop: Laser cutter. Kein Sprung für die Menschheit, aber ein kleiner Schritt für mich.

 

Tribute to Django

Auf den Tag genau drei Jahre ist es her, da hinterliess ich dem Freiburger Saxofonisten André Rossier eine Nachricht. Ob wir uns, wenn wir denn wegen pandemiebedingter Einschränkungen schon nicht proben konnten, gemeinsam eine Version von «Nuages» vornehmen wollten, einen Titel des belgisch-französischen Gitarristen Django Reinhardt (1910–1953).


(Bild: Patrick Caloz)

Und ob wir konnten. Hier ist unser Take, als vorweihnachtliches Geschenk an alle, die unter Jazz mehr als bloss einen Musikstil mit vier Buchstaben verstehen. A tribute to Django – Nuages (mp3, André Rossier ts, Willi Marti dr, myself b, mastering Timothy Widmer).

 
 
 
 
 
 

4:12

Mayday

Der Notruf namens «mayday, mayday» kennen wir aus vielen Hollywood-Filmen. Sprechfunk ist eine recht junge Erfindung, doch woher «mayday» eigentlich kommt, ist gar nicht so klar. Eine transatlantische Spurensuche – mein neuer Beitrag auf Radio SRF 2 Kultur.

 

Multimedia Awards

Seit 2012 leite ich die Modulfolge «Konvergent Produzieren» am Studiengang Multimedia Production/Media Engineering an der Fachhochschule Graubünden und der Hochschule der Künste Bern, ein Fach, das von den Studierenden nach der dazugehörigen Webplattform kurz Digezz genannt wird. Gestern nun fand bereits zum zehnten Mal in der alten Spinnerei Emmenbrücke die Verleihung der Digezz Awards statt.

Die Fachjury – Alumna Aileen Lakatos, Multimediajournalistin beim «Beobachter», Andrej Abplanalp, Leiter Kommunikation des Schweizerischen Nationalmuseums, und Alumnus Bernhard Aebersold, Partner bei der Berner Agentur «Studio Ikigai» – hatte es mit der Wahl der besten Studierendenbeiträge wahrlich nicht leicht. Sie hat ihre Wahl getroffen.

Ausgezeichnet wurden die Projekte Trip to Liminality von Cyrill Boss und Mick Vuillemier, ein eindrücklicher, im menschenleeren Flughafen Zürich gedrehter Videoessay über das Gefühl, das Situationen des Übergangs in uns auslösen; Sexarbeit in der Schweiz von Jana De Toffol und Angela Albrecht, eine unter die Haut gehende Reportage über die Zustände in der Sexindustrie; sowie Vom Videoproducer zum Gourmetkoch von Lukas Schmidt, ein leichtfüssiger und dennoch tiefgründiger Kurzfilm über Inspiration und wo sie zu finden ist. Der Publikumspreis schliesslich ging an das Kinderhörspiel Jakob und der Käfermann, eine abenteuerliche, charmante Zeitreise durch die Stadt Bern des Jahres 1928.

Und zum Schluss noch dies, wie mein früherer Radiokollege Charles Clerc beim Abmoderieren der «Tagesschau» stets zu sagen pflegte: Zum 10-Jahres-Jubiläum der Digezz Awards haben mir die Studierenden den Titel «Legend of Digezz» verliehen, tosender Applaus, Blumenstrauss und Diplom inklusive. Die Röte bekomm' ich wohl nie mehr aus dem Gesicht.

St. Pölten zum zweiten

Letztes Jahr war ich mit meiner Webapp «Mont» zu Gast, dieses Jahr habe ich an der 6. International Conference on Creative Media Technologies (IConCMT) an der Fachhochschule St. Pölten meinen virtuellen Nachbau des Mechanismus von Antikythera präsentiert.

Seit seiner Entdeckung im Jahr 1901 war dieser Mechanismus, eine von den alten Griechen ums Jahr 150 v. Chr. gebaute dedizierte astronomische Rechenmaschine, dazu angetan, die bis dahin bekannte Wissenschafts- und Technologiegeschichte auf den Kopf zu stellen. Der Apparat berechnete mit stupender Genauigkeit Sonnen- und Mondkalender, zeigte Mondphasen und -zyklen an, Mond- und Sonnenfinsternisse und sogar den Vierjahreskalender der panhellenischen Spiele einschliesslich ihrem jeweils wechselnden Austragungsort.


Referat «The Antikythera Mechanism: Virtual Reality as a Scientific Visualization Tool» im mittleren Festsaal der Fachhochschule St. Pölten. (Bild: Sarah Jane Pell)

Virtual Reality ist eine effiziente, kostengünstige Methode, um längst vergangene oder nur noch in Fragmenten existierende Schätze der Vergangenheit wiederauferstehen zu lassen. In der Form von Web-VR lassen sich die fotorealistischen, immersiven Inhalte interaktiv und für jedermann zugänglich machen. Und wenn sie dazu noch, wie meine Replika des Mechanismus von Antikythera, unter einer offenen Lizenz oder in der Public Domain publiziert werden, dann sind ihrer Verbreitung keine Grenzen mehr gesetzt.

 

Ausser Rand und Band

Wenn Kinder oder Haustiere herumtoben, als gäb’s kein Morgen mehr, dann, so sagt man, sind sie «ausser Rand und Band». Die Redensart aber hat mit Herumtoben nichts zu tun, sondern stammt vielmehr von einem uralten Handwerk ab. Mein neuer Beitrag auf Radio SRF 2 Kultur.

 
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