Im Rahmen der Digital-Humanities-Konferenz DH Benelux 2025, an der Freien Universität Amsterdam, werde ich Anfang Juni meinen virtuellen Nachbau des Mechanismus von Antikythera vorstellen. Seit seiner Entdeckung im Jahr 1901 war dieser Mechanismus, eine von den alten Griechen ums Jahr 150 v. Chr. gebaute dedizierte astronomische Rechenmaschine, dazu angetan, die bis dahin bekannte Wissenschafts- und Technologiegeschichte auf den Kopf zu stellen. Der Apparat berechnete mit stupender Genauigkeit Sonnen- und Mondkalender, zeigte Mondphasen und -zyklen an, Mond- und Sonnenfinsternisse und sogar den Vierjahreskalender der panhellenischen Spiele einschliesslich ihrem jeweils wechselnden Austragungsort.

Der Mechanismus von Antikythera als Nachbau in Web-VR.
Web-basierte, mit quelloffenen Programmen und Frameworks erstellte Virtual Reality ist eine effiziente, kostengünstige Methode, um längst vergangene oder nur noch in Fragmenten existierende Schätze der Vergangenheit wiederauferstehen zu lassen. Auf diese Weise lassen sich die fotorealistischen, immersiven Inhalte interaktiv und für jedermann zugänglich machen. Und wenn sie dazu noch, wie meine Replika des Mechanismus von Antikythera, unter einer offenen Lizenz oder in der Public Domain publiziert werden, dann sind ihrer Verbreitung keine Grenzen mehr gesetzt.
Für Museen und die Wissenschaft sind Open Source, Open Data und Web-VR (auch) deshalb eine grosse Chance. In diesem Sinn: Tot ziens in Amsterdam!