Meton, mein Rechner für die Bewegungen des Mondes, hat ein Update erhalten: Der virtuelle Mechanismus berechnet nicht nur den synodischen Zyklus, sondern neu auch die drakonitische Periode. Ein Klick auf den Schalter oben rechts zeigt die aktuelle Gestalt des Mondes an und ebenso seine Position zwischen den beiden Mondknoten. Steht der Cursor bei Neu- oder Vollmond innerhalb einer der beiden Markierungen, ist mit einer partiellen oder totalen Sonnen- bzw. Mondfinsternis zu rechnen. Zwei weitere Buttons auf der rechten Seite erlauben das Berechnen von Neu- oder Vollmonden (und eventuellen Eklipsen) in Vergangenheit und Zukunft.
Der virtuell mechanische Mondphasen- und Eklipsenrechner «Meton».
Die Berechnung der beiden Zyklen richtet sich nach dem Vorbild des Mechanismus von Antikythera, jenem staunenswerten Mondkalenderrechner aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Die Mondphasenanzeige nutzt dabei den bereits im alten Babylon bekannten Meton-Zyklus mit einem Getriebeverhältnis 235⁄19 = 47⁄14 × 70⁄19 ≈ 12,37 und erreicht so eine Genauigkeit von nur einem Tag Abweichung in 60,5 Jahren. Das Getriebeverhältnis 75⁄16 × 63⁄22 ≈ 13,42 berechnet die drakonitische Periode mit einer Abweichung von einem Tag in 21,2 Jahren.
Was wohl Meton von Athen, der griechische Mathematiker und Astronom aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., vom Mondrechner seines Namens gehalten hätte?
Apropos Meton-Zyklus:
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Dieser Beitrag (mp3) entstand im Auftrag von Radio SRF 2 Kultur und wurde am 17. Mai 2024 in der Rubrik «100 Sekunden Wissen» ausgestrahlt.