Einmal digital und zurück

Wissen, Handel, Kultur – alles ist digital. Die für die Digitalisierung von Inhalten benötigte Technologie und Software sind in vielen Fällen quelloffen und kostenlos. Am Beispiel meines Mondphasenrechners Meton lässt sich zeigen, wie sich ein antikes astronomisches Konzept visualisieren und interaktiv machen lässt – und wie dieses am Ende, dank Open-Source-Programmen und 3D-Drucker, gar in einen physischen Rechner verwandelt werden kann.

Einmal Antike retour, einmal digital und wieder zurück: Am 17. Mai sind meine Mondrechner und ich zu Gast am diesjährigen Open Education Day in Bern.


Physisches Modell des mechanischen Mondphasen- und Eklipsenrechners «Meton».

 

Back to the Future

Sei es die Visualisierung des ptolemäischen Kosmos, das heliozentrische Modell des Kopernikus, die Animation der ersten bekannten Vertikalsonnenuhr oder die Visualisierung des Meton-Zyklus: In den letzten Jahren habe ich eine ganze Reihe von Projekten im Bereich der Wissenschaftsgeschichte und der Archäoastronomie realisiert. Meine virtuelle Rekonstruktion des Mechanismus von Antikythera nun habe ich auf Einladung des Netzwerks «EVA International» (Electronic Media & Visual Arts) anlässlich der EVA Berlin Conference von 12.–14. März 2025 im Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut vorgestellt.


Der
Mechanismus von Antikythera als Nachbau in Web-VR.

Open Data, Open-Source-Software und webbasierte Virtual Reality sind effektive Instrumente, Artefakte der Vergangenheit wiederauferstehen zu lassen und, in interaktiver Form, einer weltweiten Forschungsgemeinde zugänglich zu machen. Apropos Open Data: Mein animiertes Modell des Mechanismus von Antikythera steht auf Sketchfab zum freien Download.

 

Akademisches Viertel

Erstes Semester, erste Vorlesung, pünktlich da, aber kein Professor weit und breit. Der kommt am Ende doch, aber eine geschlagene Viertelstunde zu spät. Das ist nicht etwa unhöflich, sondern nennt sich «akademisches Viertel». Mein neuer Beitrag auf Radio SRF 2 Kultur.

 

Blaumachen

Wer heute, an einem normalen Arbeitstag, der Arbeit fernbleibt und schwänzt, der macht blau. Warum wir nicht rot oder grün machen, hat mit einem alten Handwerk zu tun, dem der Färber nämlich. Von Freizeit bis Färberwaid: Mein neuer Beitrag auf Radio SRF 2 Kultur.

 

Ab nach Amsterdam

Im Rahmen der Digital-Humanities-Konferenz DH Benelux 2025, an der Freien Universität Amsterdam, werde ich Anfang Juni meinen virtuellen Nachbau des Mechanismus von Antikythera vorstellen. Seit seiner Entdeckung im Jahr 1901 war dieser Mechanismus, eine von den alten Griechen ums Jahr 150 v. Chr. gebaute dedizierte astronomische Rechenmaschine, dazu angetan, die bis dahin bekannte Wissenschafts- und Technologiegeschichte auf den Kopf zu stellen. Der Apparat berechnete mit stupender Genauigkeit Sonnen- und Mondkalender, zeigte Mondphasen und -zyklen an, Mond- und Sonnenfinsternisse und sogar den Vierjahreskalender der panhellenischen Spiele einschliesslich ihrem jeweils wechselnden Austragungsort.

Der Mechanismus von Antikythera als Nachbau in Web-VR.

Web-basierte, mit quelloffenen Programmen und Frameworks erstellte Virtual Reality ist eine effiziente, kostengünstige Methode, um längst vergangene oder nur noch in Fragmenten existierende Schätze der Vergangenheit wiederauferstehen zu lassen. Auf diese Weise lassen sich die fotorealistischen, immersiven Inhalte interaktiv und für jedermann zugänglich machen. Und wenn sie dazu noch, wie meine Replika des Mechanismus von Antikythera, unter einer offenen Lizenz oder in der Public Domain publiziert werden, dann sind ihrer Verbreitung keine Grenzen mehr gesetzt.

Für Museen und die Wissenschaft sind Open Source, Open Data und Web-VR (auch) deshalb eine grosse Chance. In diesem Sinn: Tot ziens in Amsterdam!

 

Erste und letzte Male

A night to remember: Gestern abend traten Blues Green zum ersten Mal in der alten Moschti Mühlethurnen auf. Wir haben die Moschti gerockt, dass es eine wahre Freude war, wenngleich mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Zum letzten Mal war Sängerin Barbara Andrey mit dabei, die künftig musikalisch andere Wege geht. Nach über zehn gemeinsamen Bühnenjahren haben wir Barbara würdig verabschiedet, Blumenstrauss und Standing Ovation inbegriffen.

Und dennoch wird es nicht unser letzter Abend in der alten Moschti gewesen sein. Next year, same place. Promised.

Blues Green am 28. Januar 2023 live in der Petite Pinte, Farvagny FR. (Video: Benoît Perritaz)

Dessert

Die Krönung eines Festmahls ist das Dessert, und das brauchte längst nicht immer so süss zu sein, wie wir es heute kennen. Was genau ein Dessert zu sein hatte, hing stets von der jeweiligen Zeit und Kultur ab. Eine salzig-süsse Tischkulturgeschichte – mein neuer Beitrag auf Radio SRF 2 Kultur.

 
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