Confœderatio emojica

Kaum ein SMS kommt mehr ohne Emojis aus: Sie sind praktisch, lustig und manchmal schräg, und sie sind längst ein fester Bestandteil der Alltagskommunikation. Emojis sind sogenannte Ideogramme, eine Bilderschrift, deren Zeichen stilisierte Abbildungen sind. Mit ihnen halten Symbole Einzug in die geschriebene Sprache. Emojis machen es möglich, Nachrichten mit einer Kombination aus Buchstaben und Bildern zu verfassen, und sie erlauben eine metasprachliche Kommunikation, die es in westlichen Sprachen zuvor nicht gab.

Nachdem ich mich lange mit Geografie beschäftigt und Webapps wie swisspeaX, Altiswiss und Mont programmiert habe, und da dank dem Projekt OpenMoji der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch-Gmünd Hunderte hochwertiger Open-source-Emojis zur Verfügung stehen, lag die Idee nahe, dem Beispiel mittelalterlicher Karten mit ihren einfachen topografischen Symbolen zu folgen und eine Emoji-Karte der Schweiz anzufertigen, die – die Zustimmung der User vorausgesetzt – auch gleich anzeigt, wo man sich gerade befindet. Et voilà: Confœderatio emojica.


Confœderatio emojica: Eine Emoji-Karte der Schweiz, Geolocation inklusive.

 

Apropos Emoji:

 
 
 
 
 
 

2:42

Dieser Beitrag (mp3) entstand im Auftrag von Radio SRF 2 Kultur und wurde am 19. November 2015 in der Rubrik «100 Sekunden Wissen» ausgestrahlt.

Mondmaschine

«The Moon Machine» heisst das Referat, das ich heute an der International Conference on Creative Media Technologies (IConCMT) an der Fachhochschule St. Pölten und letzte Woche am International Illustration Research Symposium «Apparatus» an der Koç-Universität in Istanbul gehalten habe – eine Reise, die 2011 mit meiner ersten Begegnung mit dem Mechanismus von Antikythera begann, die mich zu eigenen Visualisierungen in 2D und in VR und zum virtuellen Mondrechner «Meton» führte und die mit meinem eigenen mechanischen Mondphasenrechner vorläufig endet.

Ich war stets meilenweit davon entfernt, ein wie auch immer geartetes Zeichentalent zu entwickeln, doch die beiden Konferenzen haben mir klar gemacht, dass ich erstaunlicherweise trotz allem so etwas wie ein Illustrator geworden bin. Mögen meine interaktiven Ausflüge in die Wissenschaftsgeschichte, in die Archäologie und in die Astronomie auch im Kreis der wirklich begabten Künstlerinnen und Medieningenieure Verbreitung finden.


Vom Mechanismus von Antikythera zu meinem mechanischen Mondrechner «Meton»: Referat an der Koç-Universität in Istanbul. (Bild: Katharina Jeger)

Fidibus

Mit «Hokus Pokus Fidibus» zaubern Hexen und Magier, freilich ohne zu wissen, dass der Fidibus tatsächlich aus der Welt der Normalsterblichen stammt. Mein neuer Beitrag auf Radio SRF 2 Kultur.

 

Berns subver­si­ve Strassenschilder

In der Schweiz sind Strassen in weisser Schrift auf blauem Grund gekennzeichnet. Ausser in der Berner Altstadt: Hier sind Strassenschilder rot, grün, gelb, schwarz und weiss. Diese Farbenpracht hat die Stadt Bern der Besetzung durch französische Truppen von 1798 zu verdanken. Mein neuer Beitrag im Blog des Schweizerischen Nationalmuseums und auf Watson.


Finstergässchen: Grünes Strassenschild im Berner Altstadtbezirk 3.

Blues am Vully

Genau vier Jahre ist es her, da traten Band Blues Green am Vully Blues Festival auf. A night to remember: Nach der Pause war die Warteschlange vor dem Eingang so lang, dass die Security uns Musikern den Einlass verwehren wollte – erst der Hinweis darauf, dass ohne uns ein ziemlich grosses Publikum ziemlich unzufrieden sein würde, liess uns das Konzert fortsetzen.

Heute bin ich nicht als Bassist, sondern als ganz gewöhnlicher Festivalbesucher da. Aber von Blues Green wird weiterhin zu hören sein. Neue Konzertvideos sind in der Produktion – à suivre.


Blues Green, Vully Blues Festival, 5. November 2021. (Bild: Christophe Losberger)

 
 
 
 
 
 

4:39

 

Kompass

Modernster Ortungs- und Navigationstechnologien zum Trotz ist der Kompass noch immer ein unerlässliches Instrument. Jedes Smartphone verfügt über einen Magnetsensor und eine Kompass-App, und so geht gern vergessen, welch enorme Bedeutung der Kompass in den vergangenen Jahrhunderten für Geografie und Kartografie, See-, Luftfahrt und Astronomie hatte. Open Data sei Dank stehen uns die oft prachtvoll ausgestatteten Geräte der Vergangenheit in Form hoch auflösender Bilder zur Verfügung, aber Fotos geben uns keinen Eindruck von der einstigen Funktion. Das lässt sich ändern.


Bussole, 19. Jahrhundert, Sammlung wissenschaftlicher Instrumente und Lehrmittel, ETH Zürich.

Die Sammlung wissenschaftlicher Instrumente und Lehrmittel der ETH Zürich hält umfangreiches Bildmaterial bereit, unter anderem eine Bussole aus dem 19. Jahrhundert, deren Foto lizenzfrei und damit für jedweden Gebrauch zur Verfügung steht. In nur 50 Zeilen Code lässt sich dieser Kompass auf dem Smartphone wieder zum Leben erwecken. Auf dass die prachtvolle, handgemalte Windrose uns auch heute noch den Weg weise.

 

WC-Ente

Wer hat’s erfunden? Ein Schweizer natürlich – und zwar die WC-Ente, der Reiniger, der dank dem gebogenen Flaschenhals auch versteckte Stellen der Toilettenschüssel erreicht. Die WC-Ente ist eine Design-Ikone des 20. Jahrhunderts. Mein neuer Beitrag auf Radio SRF 2 Kultur.

 
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