Multimediafestival

«And the winner is...»: Am Multimediafestival 2018 sind die Macherinnen und Macher der herausragendsten Multimediaproduktionen ausgezeichnet worden, die im vergangenen Studienjahr in meiner Modulfolge «Konvergent Produzieren» des Studiengangs «Multimedia Production» an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur sowie an der Hochschule der Künste Bern entstanden und im Multimediamagazin «Digezz» publiziert worden sind. Mal federleicht und heiter, mal tiefgründig und erdenschwer: Die nominierten Projekte sind Multimedia at its best.

Die hochkarätige Fachjury – Pilu Lydlow (Programmentwicklerin SRF Kultur), Nicole Lachenmeier (Graphic Designerin, Co-Founderin der Agentur YAAY) und Alumna Anna Kreidler – war um ihre Aufgabe nicht zu beneiden. Sie hat ihr Urteil gefällt: Je einen der begehrten «Digezz Awards» erhielt die raffinierte interaktive Reisereportage «Mallorca – abseits vom Ballermann», die feinfühligen filmischen Charakterstudien «Unter d'Huut» und die grandiose dokumentarische Graphic Novel «Journey Untold».

Die Beiträge sind von herausragender Qualität, sie sind überbordend kreativ, sie sind experimentell und im besten Sinn des Wortes innovativ. Von ihren Produzentinnen und Produzenten wird noch einiges zu sehen und zu hören sein.


Multimediafestival 2018 (von links): Jurymitglied Nicole Lachenmeier und Studienleiter Ruedi-Alexander Müller-Beyeler. (Bild: Max Eschler)

 

40 000 Sekunden Wissen


Radio: Illustration aus «Nerdcore»

Ende 2006 erhielt die Programmleitung des damaligen Schweizer Radios DRS 2 (heute Radio SRF 2 Kultur) den Auftrag, die Vermittlung von Wissen zu stärken. Eine Wissenschaftsredaktion wurde aus der Taufe gehoben, und als neues Angebot in der Morgen-Primetime liessen sich meine Programmleitungskollegen Maria Ossowski und Peter Burri ein attraktives populärwissenschaftliches Format einfallen: «100 Sekunden Wissen», eine tägliche Radiorubrik, ausgestrahlt von Montag bis Freitag um 6.20 und um 10.20 Uhr. Die Beiträge sind kleine, konzentrierte Wissensrationen für den Alltag. Am Anfang steht ein Stichwort, am Ende fundierte Erkenntnis – feuilletonistisch, pointiert und zu hören in exakt einer Minute und 40 Sekunden.

Von Anfang an war ich mit dabei, und heute wurde mein 400. Beitrag ausgestrahlt. 40 000 Sekunden1 Wissen, als Hörlexikon, als Podcast oder als Buch: Diese ersten 400 Beiträge werden noch lange nicht die letzten gewesen sein.

1 Total 11 Stunden, 6 Minuten und 40 Sekunden.

 

Apropos Sekunde (mp3, ogg):

 
 
 
 
 
 

2:01

Letterjongg

Der vierte Swiss Open Cultural Data Hackathon alias «Glamhack 2018» ist Geschichte: Rund 80 Programmierer, Wissenschaftlerinnen, Bibliothekarinnen und Archivare haben von 26.-28. Oktober im Landesmuseum Zürich digitale Kulturgüter zu neuem Leben erweckt. Der Kulturhackathon hat zum Ziel, gemeinfreie digitale Schätze der schweizerischen Gedächtnisinstitutionen («Glam» ist ein Akronym für galleries, libraries, archives, museums) zu heben und mittels innovativer und kreativer Anwendungen einem neuen Publikum zugänglich zu machen.


«Letterjongg» (26.-28. Oktober 2018, Projektdokumentation im Wiki von Open Data Schweiz)

Unter den realisierten Projekten ist auch mein Onlinegame «Letterjongg»: 1981 vom querschnittgelähmten Physiker Brodie Lockard auf einem Mainframe-Computer der Universität von Illinois als «Mahjongg Solitaire» geschaffen und später vom US-Spielehersteller Activision unter dem Namen «Shanghai» auf den Markt gebracht, bringt meine Version des Solitärspiels Lettern des Bologneser Schriftgestalters Francesco Griffo zur Darstellung, die aus der Horaz-Gesamtausgabe des venezianischen Humanisten Aldus Manutius von 1501 stammen.

«Letterjongg», bereits der vierte meiner «Glamhacks», versucht, die fernöstliche Bildwelt des Originalspiels in westliche Typographie zu übersetzen. Ein modernes Handygame mit Drucktypen aus der Renaissance: Das macht die Sache nicht eben einfacher.

 

Update: Die Bibliothek der ETH Zürich zählt bereits ebenso zu den Spielern wie das Historische Institut der Uni Mannheim, das Prometheus-Bildarchiv der Uni Köln und das Historikerportal Infoclio.

Gamer aus dem Mittelalter

Wenn das Schweizerische Nationalmuseum über einen Gamer bloggt, ist das keine alltägliche Sache. Vor allem dann nicht, wenn es sich bei diesem Spieler um Herrn Gœli handelt, einen Kirchenfunktionär aus Süddeutschland, der seit 750 Jahren nicht mehr unter den Lebenden weilt. Anlass für den ungewöhnlichen Artikel sind einerseits der bevorstehende, von 26.-28. Oktober im Landesmuseum stattfindende vierte Swiss Open Cultural Data Hackathon und andererseits mein Online-Backgammonspiel «Manesse Gammon», dessen Protagonist Herr Gœli ist und das ich anlässlich des Kulturhackathons 2016 programmiert habe. Ende letzten Jahres wurde es gar als Best-practice-Beispiel in die Europäische Kulturdatenbank Europeana aufgenommen.

Herr Gœli, der Gamer aus dem Mittelalter, ist ohne Zweifel nicht mehr der Jüngste. Und doch: Es braucht immer noch einiges an Strategie und Geschick, um ihn zu schlagen. Sein Mittelhochdeutsch ist nicht ganz einfach zu verstehen, und er hat ein glückliches Händchen beim Würfeln. Hals- und Beinbruch!


«Manesse Gammon» (1./2. Juli 2016, Projektdokumentation)

 

Luftsprünge an der ETH

Forschungsprojekt «Leonardo multimedial» der Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur: Posieren in der altehrwürdigen Halle des ETH-Hauptgebäudes.

Teilnehmerinnen der Wissenschaftsolympiade, die mittlerweile an der ETH Zürich studieren, an eben dieser ETH das Filmen mit dem Smartphone beizubringen, ist ein ganz besonderes Vergnügen. Vor allem deswegen, weil das Thema Wissenschaft durch die Linse derart prädestinierter Filmerinnen eine ganz besondere Bedeutung erhält. Luftsprünge in der Halle des ETH-Hauptgebäudes, Bürostuhl-Kamerafahrten auf der Polyterrasse – der Ideenreichtum der Regisseurinnen hätte so manchen gestandenen Filmer vor Neid erblassen lassen.

 

Kultur hacken

Der jährlich stattfindende Schweizerische Kulturdaten-Hackathon ist ein wichtiger Termin für Hacker und Forscher gleichermassen. Der Swiss Open Cultural Data Hackathon hat zum Ziel, gemeinfreie digitale Schätze der schweizerischen Gedächtnisinstitutionen (Museen, Bibliotheken, Archive, Galerien) zu heben und mittels ebenso nutzbringender wie kreativer Anwendungen zugänglich zu machen.

Im Rahmen eines Pre-Events zum diesjährigen Hackathon, der vom 26.-28. Oktober 2018 im Landesmuseum Zürich stattfindet, hatte ich die Gelegenheit, an der ETH Zürich meine bisherigen Kulturdaten-Hacks vorzustellen, deren einer gar in die europäische Kulturdatenbank Europeana aufgenommen wurde. Auf dass viele neue Datensätze mittels interaktiver Anwendungen, Apps und Games zum Leben erweckt werden. Auf Wiederhacken im Landesmuseum!


«Gutenberg Memory» (15./16. September 2017, Projektdokumentation)

 

Kaleidoskop

Harpa, Reykjavík, Island.

 
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