Raus aus dem Museum II

«Raus aus dem Museum»: Die Zukunft digitaler Kulturvermittlung gehört den Kulturdaten-Hackathons, Bootcamps, Codecamps, Coding Contests, Roadshows, in Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten, mit Künstlerinnen und Codern. Plattformen wie «Coding da Vinci» in Deutschland oder der Swiss Open Cultural Data Hackathon in der Schweiz sind Wundertüten, an deren Ende unerwartete, verblüffende Performances oder Prototypen stehen, die sich zuvor niemand hätte vorstellen können.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der MAI-Tagung 2019 («museums and the internet») des Landschaftsverbandes Rheinland in Düsseldorf waren ein ebenso aufmerksames wie begeisterungsfähiges Publikum. Auf dass Kultur-Hacks wie mein jüngstes Game «Letterjongg» bald eine museale Heimat finden mögen!

«Raus aus dem Museum!» (pdf): Kurzinterview mit Museumsfernsehen.de. (Video: Mai-Tagung/Thomas Wagensonner)

Update, 21. Mai 2019: Wer sich selbst ein Bild machen will – die Bloggerinnen Tanja Neumann und Anke von Heyl sorgen für jede Menge Lesestoff.

Magische Quadrate

Beim (erfolglosen) Versuch, eine eigene Version des Zahlenspiels «Sudoku» zu programmieren, bin ich vor Jahren auf die sogenannten «magischen Quadrate» gestossen, Quadrate aus 32, 42 oder mehr Zahlenfeldern, deren Zeilen, Spalten und Diagonalen stets dieselbe «magische» Summe ergeben. Ein ganz besonders vertracktes Zahlenquadrat des Malers und Mathematikers Albrecht Dürer aus dem Jahr 1514 in dessen rätselhaftem Kupferstich «Melancholia I» – mit der magischen Summe 34 – hat gar Kunstgeschichte geschrieben. Ein Kurzbeitrag darüber hat es ins Programm von Radio SRF 2 Kultur, in meinen Blog «100 Sekunden» und schliesslich in mein Büchlein «Takeaway» geschafft.


Detail aus dem Meisterstich «Melancholia I» Albrecht Dürers (1471-1528). (Ausschnitt: Wikimedia)

Inspiriert vom Inder Srinivasa Ramanujan (1887-1920) und dessen magischem Quadrat hat der Schweizer Mathematiker Hansruedi Widmer eine Methode entwickelt, magische Quadrate zu konstruieren, deren erste Zeile (etwa durch ein Geburtsdatum) gegeben ist. Dieses hier, von Widmers Hand und mit der «magischen» Summe 101, trägt mein Geburtsdatum. Mathemagie.


Magisches Quadrat für den 12. 8. 1962: Die Felder einer jeden Farbe ergeben stets die «magische» Summe von 101.

Raus aus dem Museum I

Digitalisieren war gestern: Bibliotheken und Museen, die ihre Bestände in digitaler Form erfassen, sind noch längst nicht im Informationszeitalter angekommen. Daten sind nämlich bloss Daten und noch lange keine Information, geschweige denn Wissen. Dazu braucht es neue Kontexte und neue Anwendungen. Zum Beispiel Games, online und auf dem Smartphone; je verquerer, desto besser. Denn Games können viel mehr als bloss unterhalten: Games lassen die Menschen in reale und virtuelle Welten eintauchen. Sie sind Bühnen der Imagination, und sie sind Kunst.

Daher: Daten raus aus den beschaulichen Musentempeln und rein in die wilden Hackdays. Kooperationen mit Entwicklern, Gamedesign- und Kunsthochschulen, Online-Competitions und Kulturdaten-Roadshows, Aus- und Weiterbildungscamps – und vor allem Gamification: Die Kulturdaten und Computergames sind der Nährboden für eine neue Digitalkultur. Erste Schösslinge habe ich, bereits zum zweiten Mal, in einer Session an der re:publica in Berlin gegossen.

«Raus aus dem Museum!»: Session im Rahmen der re:publica auf Stage L im Deutschen Technikmuseum. (Video: re:publica, CC BY-SA)

Dun Carloway

Dun Carloway, Broch an der Westküste der Isle of Lewis, Äussere Hebriden, Schottland.

 
 
 
 
 
 

2:31

Broch (mp3), Radio SRF 2 Kultur, 25. Januar 2017

Elite

Elite kommt vom französischen élire, «auswählen», und genau das ist es, was Eliteschulen tun. Sie bilden aus, sie stacheln den Ehrgeiz an, und sie selektieren rigoros. Die Juilliard School in New York, das Central Saint Martins College in London, die École nationale de cirque in Montreal, die École nationale d'administration in Strassburg, die staatliche Akademie für Choreographie in Moskau, Kaospilot in Aarhus: Eine virtuelle Reise zu den renommiertesten Talentschmieden der Welt.

Dieser Text entstand im Auftrag der LGT-Bankengruppe, Vaduz, und ist Ende März 2019 im Magazin «Credo» erschienen.

 
 
 
 
 
 

2:03

Elite (mp3, ogg), Radio SRF 2 Kultur, 28. März 2014

 

Reprise

11. März 2004, in einem Bandraum irgendwo im Berner Untergrund: Vor genau 15 Jahren schickten sich «The Chicago Seven Swing & Blues Revue» (heute: «Blues Green») an, eines der grossen Sax-Soli der Jazzgeschichte zu reanimieren. Und siehe da: Sonny Rollins' «You Don't Know What Love Is» begann wieder zu atmen.

 
 
 
 
 
 

7:44

The Chicago Seven Swing & Blues Revue (Max Ziegler ts, Jean-Luc Gassmann p, Christoph Thiel g, Cornel Sidler dr, Thomas Weibel b, mp3, ogg), 2004.

Jurep 2.0

Im vergangenen Sommer sind sie von vier meiner Studierenden ausgebildet worden; heute treffen sich die Jugendreporterinnen und Jugendreporter in der Stockhorn-Arena Thun zu einem Auffrischungskurs. Medienethik, Journalismus und Filmen stehen auf dem Programm. Im Rahmen des Forschungsprojekts «Leonardo multimedial» stellen wir, ein Team von Multimediaproduzenten und Sozialwissenschaftlern, die Unbefangenheit und das Geschick Jugendlicher im Umgang mit neuen Technologien in den Dienst der Wissenschaftskommunikation. Und ab nächster Woche werden die Kinder und Jugendlichen für den neu gegründeten Verein «Jurep 2.0» im Einsatz stehen: als junge, aber mit allen Wassern gewaschene Multimediareporterinnen und -reporter.

 
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