Blick in die Kristallkugel

Die Medienzukunft wird desto lauter diskutiert, je grösser das betreffende Medium ist: Newsroom- und Konvergenzprojekte der grossen Medienhäuser sorgen regelmässig für nationale Schlagzeilen. Nicht weniger bedeutsam aber ist der Medienwandel für die kleinen Lokalzeitungen. Gern geht vergessen, dass sie volle drei Viertel der noch existierenden Zeitungstitel ausmachen – in der Schweiz gibt es noch 150 Lokalzeitungen mit einer Auflage von weniger als 10 000 Exemplaren. Ihnen hat das «Bündner Tagblatt» eine Recherche gewidmet, und auch ihnen sage ich eine multimediale Zukunft vorher.

Hoher Besuch I

Hoher Besuch in den Räumen der Hochschule für Technik und Wirtschaft im Medienhaus der Somedia in Chur: Die Schweizer Medienministerin, Bundesrätin Doris Leuthard, liess sich über den Studiengang Multimedia Production und die experimentelle Plattform Digezz informieren. Zu reden gaben nicht nur die brandneuen Radio- und Fernsehstudios, sondern auch Konzept und Didaktik meiner Modulfolge «Konvergent Produzieren». Und allem voran die begeisternden Projekte der Studierenden. (Bild: HTW Chur/Martina Horber)

Die Welt des Klangs

«Multimedia» ist Video: Dieser Irrtum ist weit verbreitet. Das macht ihn nicht weniger fundamental: Erst die Welt des Klangs macht Multimedia zum umfassenden Erlebnis. Klang ist, wie wir Menschen, durch und durch analog. Seine Digitalisierung – und erst recht seine digitale Bearbeitung – setzt Kenntnisse voraus. Klangphysik, Psychoakustik, digitale Tonbearbeitung: Ein Kompaktkurs.

Nerdcore

Es ist getan: Mein neues Buch «Nerdcore – ein Konversationslexikon für Nerds und alle, die es werden wollen» (Basel, Verlag Johannes Petri) ist erschienen. Das vom Berner Künstler und Grafiker Lorenz «Lopetz» Gianfreda illustrierte Bändchen will aufzeigen, auf welchem historischem Humus die neuen Medien gewachsen sind. Es will Welten verbinden, die im Grunde immer schon ein und dieselbe waren: die der Nerds und die des Fortschritts.

Multimedia für Jungpolitiker

Multimedia für Nachwuchspolitiker: Im Rahmen des Forschungsprojekts «Scoop it 2.0», das das Institut für Multimedia Production der Hochschule für Wirtschaft und Technik (HTW) Chur zusammen mit dem Dachverband Schweizer Jugendparlamente (DSJ) durchführt und das politische Partizipation von Jugendlichen untersucht, haben HTW-Studierende und ich einen Multimedia-Crashkurs durchgeführt. Die wagemutigen Formel-M-Piloten waren junge Erwachsene, die sich in schweizerischen und liechtensteinischen Jungparlamenten engagieren und die aus diesem Intensivworkshop das Handwerk mit nach Hause nehmen wollten, das es braucht, um mit dem Smartphone oder der Spiegelreflexkamera professionelle Videos zu drehen, zu produzieren und zu publizieren. Denn: Auch die Politik von morgen ist multimedial.

Hackathon

Programmieren, quasi olympisch: In der altehrwürdigen Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern fand am 27./28. Februar 2015 der erste Schweizer Kultur-Hackathon statt. Open Data Schweiz und die Arbeitsgruppe OpenGLAM («galleries, libraries, archives, museums») hatten dazu eingeladen, Daten und Digitalisaten von Museen, Bibliotheken und Archiven auf spielerische, kreative Weise neues Leben einzuhauchen.

Unter diesen Datenschätzen fanden sich auch digitalisierte Spielkarten aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die geradezu danach schrieen, wieder ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt zu werden. Ein Onlinegame mit einem historischen Tarot-Kartensatz? Challenge accepted. Bildschirm frei für Tarot Freecell.

Update I: Tarot Freecell im Wiki von Opendata Schweiz, Schlusspräsentation des Projekts

Update II: Der Hackathon stiess auf beträchtliches Interesse – SRF Kultur, Radio SRF 2 Kultur, Berner Zeitung, Le Temps, Le Nouvelliste, Migros Kulturprozent, Digital Brainstorming, Swisscom, Netzwoche, IT Magazine, Infoclio, Schweizerische Nationalbibliothek, Open Data, Open Glam, Wikipedia, Rudolf Mumenthaler Blog, Présent d'hier et de demain.

Update III: Und gleich nochmal Swisscom.

Schwabe feat. Lopetz

Die neueste Magazinausgabe des Basler Wissenschaftsverlags Schwabe («Takeaway») hält einen ganz besonderen Leckerbissen parat: Ein zweiseitiges Interview mit dem Berner Künstler und Grafiker Lorenz «Lopetz» Gianfreda und dessen Illustrationen für mein im März erscheinendes Buch «Nerdcore». Einblicke in die Welt eines unerhört kreativen Illustrators: Lesen!

 
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