Am Anfang war die Geschichte

Am 22./23. März ging in den Studios des finnischen Rundfunks YLE in Helsinki das zweite internationale Festival of Digital Narratives über die Bühne. Das Festival unter dem Patronat von Nordvision, 2017 vom dänischen Online-Vordenker Kåre V. Poulsen ins Leben gerufen, versammelt 250 der kreativsten Köpfe der nordeuropäischen Fernseh-, Radio- und Onlineszene und bietet jedes Jahr ein Showcase der innovativsten, originellsten, tiefgründigsten Multimediaproduktionen der Welt.

Meine Aufgabe war es, in einer Eröffnungs-Keynote unter dem Titel «A History of Digital Narratives in Media» (pdf) eine kleine Geschichte des multimedialen Storytellings zu entwerfen – in neun subjektiv ausgewählten, herausragenden Projekten: «Gaza Sderot» (Arte, 2008), «Prison Valley» (Arte, 2010), «À l' abri de rien» (Arte Radio, 2011), «360 Grad Langstrasse» (SRF, 2011), «Snow Fall» (New York Times, 2012) und «Notes on Blindness» (Arte, 2016). Dazu kamen drei Produktionen meiner Studierenden, die einen internationalen Vergleich nicht zu scheuen brauchen: «Ein Königreich macht Schule» (2015), «Yona» (2017) und «Journey Untold» (2017/2018).

Diese drei Studierendenprojekte kehren, jedes auf seine Weise, zum Kern des Medienschaffens zurück: Journalismus, der Geschichten erzählt, mit wachem Blick für Ungleichgewichte in der Welt und mit einem untrüglichen Sinn für das Bedeutungsvolle, poetisch, tiefgründig und mit Leidenschaft. Es sind Produktionen wie diese, die mich – und mit mir Medienmacher der ganzen Welt – staunen und lernen lassen.


Aufgetürmte Backsteine als Metapher für das prekäre Online-Newsgeschäft: Eröffnungs-Keynote am zweiten internationalen Festival of Digital Narratives, Helsinki. (Bild: Raimo Lång)


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