Toposwiss

Das Framework A-Frame der Mozilla Foundation erlaubt es, virtuelle Realitäten im Browser zu erzeugen, dreidimensional und stereoskopisch. Der grosse Vorteil ist die Zugänglichkeit: A-Frame macht Projekte möglich, die, plattformübergreifend, sowohl mittels VR-Brille als auch auf Desktop, Notebook, Tablet oder Smartphone dargestellt und genutzt werden können.

Auf mein erstes VR-Projekt, das ptolemäische Universum, folgt nun Toposwiss: Der Prototyp auf der Basis eines Open-Data-Höhenmodells des Bundesamtes für Landestopographie sowie des amtlichen Ortschaftenverzeichnisses bildet die Schweiz in einem 200-Meter-Raster detailgetreu ab. Der Betrachter befindet sich zu Beginn, sofern er einer Lokalisierung zustimmt, an seinem tatsächlichen Standort in der Schweiz. Eine Ablehnung führt nach Wengen im Berner Oberland; der Blick nach Südost gibt den Blick frei auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Die Farben markieren die jeweilige Höhe über Meer in 1000-Meter-Abstufungen; ein Klick lässt einen virtuellen Flug an jeden sichtbaren Ort zu. Ein Kompass gibt die Blickrichtung an, ein darunter befindlicher Höhenmesser die augenblickliche Höhe über Meer.


Blick auf die Eigernordwand (links), den Eigergletscher und die kleine Scheidegg.

Toposwiss ist durch Ortsnamen, geografische Längen- und Breitenangaben oder durch Postleitzahlen parametrierbar. Der URL thomasweibel.ch/topo/ führt zum aktuellen Standort oder zum Default-Ausgangspunkt Wengen; thomasweibel.ch/topo/?ort=Goeschenen nach Göschenen. Das Anfügen von Koordinaten in der Notation thomasweibel.ch/topo/?lon=624003&lat=96943 baut die Berglandschaft von Zermatt auf, thomasweibel.ch/topo/?plz=7050 jene von Arosa.

Offene Geodaten und Dokumentationen, HTML 5 und seine Geolocation-API, A-Frame und die zugrundeliegende Javascript-Bibliothek Three.js sind der Anfang von Web 3.0, des Web im Raum. Ob Orts- und Flurnamen, Berggipfel, Kulturstätten oder touristische Anlagen, ob als Navigationstool oder zur räumlichen Informationsvisualisierung: Zusammen machen diese Technologien und Daten Mobile-Anwendungen möglich, die bis anhin ausgewachsenen Geoinformationssystemen vorbehalten waren.

 

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