Mont 2

Im Frühtau zu Berge: «Mont» ist eine Augmented-Reality-Webapp für iPhones, die sämtliche Hügelkuppen und Berggipfel der Schweiz einschliesslich Höhe und Distanz angibt. Das Projekt beruht auf Open Data und ist in Vanilla JS geschrieben.

Der Sammelbegriff «Extended Reality» steht für «Virtual Reality» (VR), «Augmented Reality» (AR) sowie «Mixed Reality» (MR) und umfasst ei­ne Reihe von Ansätzen, deren Ziel es ist, die erlebte Realität mit Daten zu überlagern und dadurch einen informativen Mehrwert zu bieten. Den An­fang machten erste Webapplikationen mit 3D-Inhalten in VR (wie etwa mein Topografie-Projekt «swisspeaX»). Heute dagegen ist es möglich, mittels Javascript auf die Kamera und die Bewegungssensoren des Endgeräts zuzugreifen und so – zumindest theoretisch – handprogrammierte AR-Webapps zu erstellen. Die meisten Onlineprojekte in erweiterter Realität (VR, AR, MR) setzen bisher jedoch 3D-Software, Grafikengines oder die Nutzung von Frameworks wie «Cesium», «three.js» oder «A-Frame» voraus.

Die Fragestellung, die zu meinem Projekt «Mont» geführt hat, lautete daher: Ist es möglich, eine Augmented-Reality-Webapp für Smartphones zu entwickeln

  • als handgeschriebene Website (HTML, Javascript),
  • auf der Basis offener Daten (Open Government Data),
  • ohne Verwendung externer Libraries oder Frameworks,
  • ohne den Einsatz von Closed-Source-Software?


Wie heisst der Berg? iPhone auf den Horizont richten, Namen, Gipfelhöhe und Entfernung ablesen.

Mein Versuch bestand darin, eine AR-Webapp in reinem (d.h. «Vanilla») Javascript zu programmieren. Im technischen Sinn ist «Mont» eine Webseite mit nur 11 kb Programmcode, die eine Kameraansicht der umgebenden Landschaft bietet, die lokale Topografie berechnet und die Namen aller sichtbaren Hügelkuppen und Berggipfel (einschliesslich ihrer Gipfelhöhe und Entfernung) einfügt. Zusätzlich zeigt ein Kompass die aktuelle Blickrichtung an, ein Höhen­messer die eigene Meereshöhe. «Mont» basiert auf der Sammlung geografischer Namen und dem digitalen Höhenmodell der Schweiz, die vom Bundesamt für Landestopografie als Open Data publiziert wurden. Wer's ganz genau wissen will: Hier (pdf) habe ich die zugrundeliegende Technik zusammengefasst.

Im Frühtau zu Berge wir gehn, fallera – dessen Namen wir nun in jeder Lebenslage kennen.

 

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