Meton in St. Gallen

Am Anfang war die Beobachtung: Alle 19 Jahre zeigt der Mond am selben Tag des Jahres dieselbe Gestalt. Der letzte Vollmond dieses Jahres ist am 5. Dezember, genauso wie vor 19 Jahren, am 5. Dezember 2006, und ebenso in 19 Jahren, am 5. Dezember 2044. Das kommt daher, dass 19 Jahre bis auf zwei Stunden genau 235 vollen Mondzyklen (von Voll- bis Voll- oder Neu- bis Neumond) entsprechen.

Dieses Verhältnis von 23519 war schon im alten Babylon bekannt, und im antiken Griechenland gab es bereits mechanische Rechner, mit denen sich die Mondmonate exakt berechnen liessen. Meine Reise durch die antike Astronomie habe ich an der ScienceComm 2025, dem diesjährigen Schweizer Jahreskongress der Wissenschaftskommunikation an der Universität St. Gallen, vorgestellt – von meinem virtuellen Nachbau des Mechanismus von Antikythera über meinen digitalen Eklipsenrechner Meton bis hin zu meinem mechanischen Mondphasenrechner. Als Hommage an all die Astronomen, die vor Jahrtausenden Nacht für Nacht den Himmel beobachtet und dabei Erkenntnisse gewonnen haben, die noch heute von Bedeutung sind.


Mondphasenrechner «Meton», aus Eichenholz und Stahl gefräst (links) sowie 3D-gedruckt.


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