Gamer aus dem Mittelalter

Wenn das Schweizerische Nationalmuseum über einen Gamer bloggt, ist das keine alltägliche Sache. Vor allem dann nicht, wenn es sich bei diesem Spieler um Herrn Gœli handelt, einen Kirchenfunktionär aus Süddeutschland, der seit 750 Jahren nicht mehr unter den Lebenden weilt. Anlass für den ungewöhnlichen Artikel sind einerseits der bevorstehende, von 26.-28. Oktober im Landesmuseum stattfindende vierte Swiss Open Cultural Data Hackathon und andererseits mein Online-Backgammonspiel «Manesse Gammon», dessen Protagonist Herr Gœli ist und das ich anlässlich des Kulturhackathons 2016 programmiert habe. Ende letzten Jahres wurde es gar als Best-practice-Beispiel in die Europäische Kulturdatenbank Europeana aufgenommen.

Herr Gœli, der Gamer aus dem Mittelalter, ist ohne Zweifel nicht mehr der Jüngste. Und doch: Es braucht immer noch einiges an Strategie und Geschick, um ihn zu schlagen. Sein Mittelhochdeutsch ist nicht ganz einfach zu verstehen, und er hat ein glückliches Händchen beim Würfeln. Hals- und Beinbruch!


«Manesse Gammon» (1./2. Juli 2016, Projektdokumentation)

 

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