«Daten^7 – digitales BilderLeben» lautet das Thema der Tagung, die das Prometheus-Bildarchiv am 1./2. Oktober an der Universität zu Köln veranstaltet. Im Fokus steht der gesamte Lebenszyklus digitaler Bilder: ihre Erstellung, Modellierung, Anreicherung, Analyse, Archivierung, Zurverfügungstellung und, in meinen Augen ganz besonders wichtig, ihre Nachnutzung.
Denn mit Letzterer steht es nicht zum besten. Selbst wenn sich Gedächtnisinstitutionen wie Museen, Bibliotheken, Galerien und Archive dazu entschliessen, digitale Bilder unter freien Lizenzen zu veröffentlichen, bleibt eine Nutzung dieser Bilddaten – mit Ausnahme jener durch die Wissenschaft – in den meisten Fällen aus. Ein Hauptzweck der Datenpublikation wird auf diese Weise gänzlich verfehlt.
Dabei ginge es auch anders. Daten müssen raus aus dem Haus. Bootcamps, Codecamps, Coding Contests, Roadshows, in Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten, mit Künstlerinnen und Codern, haben sich bewährt. Plattformen wie «Coding da Vinci» in Deutschland oder der Swiss Open Cultural Data Hackathon in der Schweiz sind Wundertüten, aus denen unerwartete, verblüffende Prototypen purzeln, die sich zuvor niemand hätte vorstellen können.
In Köln werde ich daher ein Plädoyer für eine Datenpublikation der etwas energischeren Art halten. Nur so lässt sich das kulturelle Potential nutzen, das in digitalen Bildern steckt. Packen wir's an.
«Letterjongg» (26.–28. Oktober 2018, Projektdokumentation im Wiki von Open Data Schweiz)