Bachelors und Bachelorettes

Alle Jahre wieder: Jeden September verlassen 90 Studierende die Hochschule – als Bachelors und Bachelorettes of Science in Media Engineering, mit einem Joint Degree der Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur und der Berner Fachhochschule in der Tasche. Neben dem Verfassen einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit haben sie Lehrprojekte realisiert, die in die Medienzukunft weisen: Von der nichtlinearen Auslandsreportage über interaktive Infografiken bis hin zu veritablen Spielfilmen und Virtual-Reality-Welten. Die Videoteaser der diesjährigen Arbeiten wurden im TPC in Zürich einem Fachpublikum aus Medien und Kommunikation präsentiert. Und die Besucher kamen, sahen und staunten.

Wer's verpasst hat: Die Studierendenplattform Digezz hält alle Arbeiten parat. Für alle, die mitsehen und mitstaunen wollen.

TPC, Fernsehstudio 1, Zürich-Leutschenbach.

Whiteness

Whiteness, Mainland, Shetland-Inseln, Schottland.

Geld ist geil

Mein Buch «Bare Münze», das diesen April im Basler Verlag Johannes Petri erschienen ist, hat in der Presse über Erwarten grosse Resonanz gefunden. Das St. Galler Tagblatt (pdf), die Thurgauer Zeitung, die Luzerner Zeitung, Der Bote der Urschweiz, der Berner «Bund» und das Wirtschaftsmagazin «Saldo» waren von meinen 49 Geldgeschichten sehr angetan. Ich hätte es womöglich nicht ganz so ausgedrückt wie Rezensentin Valeria Heintges, aber es ist nicht von der Hand zu weisen: Nicht nur Geiz, sondern auch Geld ist geil.

Und daher schreibe ich weiter: Geld stinkt nicht: Von Steuern und Latrinen, wie Deutschlands Staatskasse ausgeraubt wurde, das Hirn ist nicht für Geld gemacht, Geld per SMS – Kenias grosser Coup, neutrales Geld und das Wunder von Wörgl, Langfingern das Handwerk legen, das Kreuz mit dem Zins und das erwünschte Inflatiönchen: À suivre.

Update, 6. August 2017: Im Rahmen der 7. Basler Buchnacht des internationalen Literaturfestivals «BuchBasel» (pdf) werde ich aus «Bare Münze» lesen – am Freitag, 10. November, wird es um 19.30 Uhr in der Basler Buchhandlung «Narrenschiff» um Kaurimuscheln, Obolen, Brakteaten, Karlspfunde, Farinets und Bitcoins gehen. Auch wenn Geld allein nicht glücklich macht: Finanzwissen macht zumindest klüger.

Blues Green live

Vor genau drei Jahren: Blues Green live in der altehrwürdigen Mahogany Hall, Bern: Damn Your Eyes.

Uster Memory

Der erste «#Zack Zürcher Archiv Hackday» im Staatsarchiv Zürich. (Bild: Christian Sieber)

Update: Der erste «#Zack Zürcher Archiv Hackday» ist Geschichte. Eine nicht unendliche zwar, aber eine ergiebige: Die staunenswerten Datenvisualisierungen des #Zack17 sprechen eine deutliche Sprache. Ich habe Fotos des Ustermer Unternehmers und Fotografen Julius Guyer (1893-1909) in den Prototypen eines Memory-Spiels verwandelt. À suivre à Lausanne.


«Uster Memory» (Projektdokumentation, 2017)

Kulturdaten hacken

Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Als Aufwärmrunde für den dritten Schweizer Kulturdaten-Hackathon finden im Staatsarchiv Zürich der erste «#Zack Zürcher Archiv Hackday» statt. Der eigentliche Hackathon wird dann von 15. bis 16. September an der Universität Lausanne über die Bühne gehen. Der Schweizer Kulturdaten-Hackathon hat zum Ziel, gemeinfreie digitale Schätze der schweizerischen Gedächtnisinstitutionen (Museen, Bibliotheken, Archive, Galerien) zu heben und mittels spielerischer, künstlerischer, nüchterner, extravaganter, nützlicher und verrückter Anwendungen zugänglich zu machen.

Nach meinen beiden bisherigen Hacks «Tarot Freecell» und «Manesse Gammon», die im Rahmen der ersten beiden Hackathons 2015 und 2016 entstanden sind, werde ich mir dieses Jahr die Typografie der Inkunabelzeit vornehmen. Die Ästhetik von Typen und Lettern eignen sich vorzüglich für spielerische Zwecke, wie «Frutiger Toy» eindrücklich gezeigt hat, das Siegerprojekt 2002 des legendären, von Flickr- und Slack-Gründer Stewart Butterfield initiierten «The 5k Award». À suivre.

De re publica

De re publica: Roms grosser Politiker Marcus Tullius Cicero hätte dieser Tage in Berlin seine helle Freude. Genau wie ich: Im Rahmen eines «Lightning Talk» stelle ich an der Webkonferenz re:publica mein Blog- und Buchprojekt «100 Sekunden – das Hörlexikon» vor, ein Projekt, das es – wäre es nach den Verantwortlichen des Schweizer Radios gegangen – nie gegeben hätte.

Grosse Medienunternehmen unterhalten leistungsmächtige Websites. Die aber haben einen gewichtigen Nachteil: Sie behandeln alle Inhalte gleich, und sie nehmen keine Rücksicht auf besondere Projekte. «100 Sekunden Wissen» ist eine Rubrik des Schweizer Kulturradios SRF 2, ausgestrahlt von Montag bis Freitag um 6.20 und um 10.20 Uhr, deren Beiträge auf der Website von Radio und Fernsehen publiziert werden. Die einzelnen Episoden sind kleine kurze feuilletonistische Erklärstücke, die dem interessierten Laien ebenso Erkenntnisgewinn bescheren sollen wie dem Fachmann.

Mein ursprüngliches Konzept sah vor, aus dieser Radiorubrik ein Online-Hörlexikon zu gestalten, eine webbasierte Enzyklopädie zum Stöbern nach Lust und Laune, dazu side products wie Bücher und Apps. Indes, mein Vorhaben galt als Schnapsidee: Nicht mit der Corporate Website vereinbar, zuwenig Publikum, kein Geld. «100 Sekunden» ist mein Versuch, mit meinen eigenen Beiträgen zu realisieren, was mir als damaligem Crossmedia-Verantwortlichen von SRF 2 Kultur vorgeschwebt hatte. Heute sind es mehrere hundert Beiträge in Text und Ton, mit automatisierten Querverweisen und mehreren Buchausgaben: Die Schnapsidee hat zumindest gut geschmeckt.


«Lightning Talk» an der Webkonferenz «re:publica» in der Station Berlin. (Bild: Lea Suter)

Und die Moral von der Geschicht (pdf): Corporate Websites von Medienunternehmen, in deren Korsett jeder Inhalt geschnürt werden muss, sind Zwangsjacken. Umso wichtiger wäre, als Ergänzung, ein elastisches Konzept von Blogs und Subsites mit minimalem Branding, die sich bei ganz besonderen redaktionellen Projekten in Form und Funktion ganz nach den Inhalten richten. Eine solche Subsite lässt sich im Nu erstellen, am besten in kleinen, engagierten interdisziplinären Teams (Redaktion, IT, Kommunikation), wenn nicht gleich von den Journalistinnen und Journalisten selbst. Mein Einmann-Hörlexikon «100 Sekunden – das Hörlexikon» ist der proof of concept.

Update, 8./23. Mai 2017: Ich freue mich darauf, bei nächster Gelegenheit die bloggenden Kolleginnen des deutschen Literaturblogs «Digitur» und von der «re:publica» kennenzulernen.

 
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