18. Februar 2024
Der Mechanismus von Antikythera, jener 2100 Jahre alte astronomische Kalenderrechner der alten Griechen, den ich als Simulation und als Replika nachgebaut habe, ist ein Beweis für den technisch-wissenschaftlichen Wissensstand der klassischen Antike, den Europa erst eineinhalb Jahrtausende später wieder erreichen sollte. Fehlende gesellschaftliche Wertschätzung, ausbleibende Finanzierung, Krieg und Verfall: Das immense technische Wissen hinter diesem Apparat ging im Zuge des Niedergangs des antiken Griechenland verloren. Dies zeigt: Erkenntnisgewinn muss in der Allgemeinheit immer aufs Neue verankert werden, denn Wissen ist zerbrechlich.
Um den Zugang zu wissenschaftlichen Errungenschaften zu sichern und zu erweitern, ist es nötiger denn je, ein breites Engagement für Open Knowledge einzufordern: für Open Science, Open Data, Open Educational Resources, die Einhaltung offener Technologiestandards und nicht zuletzt die Verwendung von Open-Source-Software. Nur auf diese Weise können wir das Fundament des Wissens stärken und sicherstellen, dass Wissensfortschritt einem breiten Publikum zugänglich gemacht wird und auch in Zukunft Nutzen stiften kann. Was das konkret bedeutet, darüber werde ich am Samstag, 4. Mai, an der Pädagogischen Hochschule Bern, sprechen. See you am Open Education Day 2024!